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Mathe im Advent

 

Zurzeit rechnen und knobeln an der IGS Krummhörn viele Schülerinnen und Schüler bei der großen Aktion Mathe im Advent mit. Seit dem 01. Dezember geht dabei jeden Tag ein „digitales Türchen“ im mathematischen Adventskalender auf. Die jeweilige Aufgabe kann dann bis zum Abend gelöst und zurückgemeldet werden.

Das Tolle ist die Tatsache, und da sind sich die betreuenden Mathekolleg/innen der IGS Krummhörn einig, dass für die teilnehmenden Kinder wichtige Bereiche der Mathematik spielerisch erlernt und vertieft werden: Probleme lösen, Mathe neu entdecken, Mathe fürs Leben und natürlich Spaß für alle Teilnehmer/innen beim Lösen und Knobeln von Matheaufgaben.

Am Weihnachtstag wird das letzte „digitale Türchen“ aufgehen und dann wird geschaut, wer wie viele Aufgaben richtig bearbeitet hat. Am wichtigsten war uns bei Mathe im Advent allerdings die Tatsache, dass sich die Schülerinnen und Schüler während der Vorweihnachtstage sowohl alleine, aber auch in Gruppen zusammengefunden haben und die Aufgaben gemeinsam gelöst haben. Teile der Knobelaufgaben haben auch den Weg in den Matheunterricht gefunden, wo er die jeweiligen Themenschwerpunkte sinnvoll und erweiternd ergänzen konnten.

Das Fazit der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war folgendes:

„Schade, dass die Aktion bald vorbei ist, aber nach Mathe im Advent ist vor dem Känguru der Mathematik“, so der Name des weltweit größten Mathematik-Wettbewerbes, an dem die IGS Krummhörn nun schon zum 8. Male teilnimmt.

Stellungnahme zum Meldeportal der AfD

Auf einer Meldeplattform forderte die AfD  im Dezember 2018 auf zu melden, wenn Lehrer*innen über die AfD im Unterricht sprechen und dabei (angeblich) ihre politische Neutralitätspflicht verletzen.

Gemäß dem Neutralitätsgebot sind Lehrer*innen durch ihr Dienstrecht (§30 Abs. 1 des Beamtenstatusgesetzes) und den „Beutelsbacher Konsens” von 1976 verpflichtet, sich im Unterricht sachlich zu verhalten und den Schüler*innen ihre Meinung nicht zu indoktrinieren. Diese Neutralitätspflicht bedeutet aber keineswegs Gleichgültigkeit. Neutralität bedeutet „nicht einen Verzicht auf jede politische und sonstige wertgebundene Stellungnahme.“ (Grant Hendrik Tonne, Niedersächsischer Kultusminister) Lehrer*innen haben einen Bildungsauftrag und sind verpflichtet, Positionen wie Rassismus und Menschenfeindlichkeit kritisch zu thematisieren.

Aktionen wie beispielsweise der Versuch, Fördergelder für das Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in Sachsen-Anhalt zu stoppen, zeigen, dass es Ihnen(der AFD) nicht um Meinungsfreiheit und Neutralität geht, sondern darum, die eigene politische Agenda in der Schule umzusetzen. Wir sind deshalb der Meinung, dass es bei den Meldeportalen darum geht, Lehrer*innen zu verunsichern, die sich im Unterricht kritisch mit politischen Entwicklungen auseinandersetzen.

Wir verstehen den Aufruf zur Denunziation als Zensurversuch, den wir entschieden ablehnen. Um unseren Standpunkt zu unterstreichen, richten wir uns mit dieser Stellungnahme an die Öffentlichkeit. Folgende Punkte gelten für unseren Unterricht:

  • Wir unterrichten kritisch: Eine kritische Auseinandersetzung mit Parteien und ihren Positionen ist keine Gefährdung von politischer Bildung, sondern ist, im Gegenteil, ihre Voraussetzung!
  • Neutral heißt nicht wertneutral: Wir haben einen Bildungsauftrag und sollen Schüler*innen, gemäß dem niedersächsischen Schulgesetz §2, dazu befähigen „ihre Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit, der Solidarität und der Toleranz sowie der Gleichberechtigung der Geschlechter zu gestalten“.
  • Wir thematisieren menschenverachtende und diskriminierende Positionen im Unterricht als solche: Wird beispielsweise der Nationalsozialismus als „Vogelschiss in der Geschichte” (Alexander Gauland) bezeichnet, dann ist dies ein Anlass, sich im Geschichtsunterricht mit Geschichtsrevisionismus auseinanderzusetzen. Die Forderung, deutsche Grenzen notfalls auch mit Waffengewalt (gegen Frauen und Kinder) zu verteidigen (Beatrix von Storch), legt eine Diskussion über nationalistische Einstellungen im Politikunterricht nahe. Werden die unterschiedlichen Geburtenraten in Afrika und Europa mit evolutionären Unterschieden begründet (Björn Höcke), so kann diese Aussage vor dem Hintergrund von überholten Rassentheorien aufgegriffen werden.
  • Wir lehnen jedes von einer Partei ins Leben gerufene Meldeportal ab: Konflikte über eine von einer Partei angebotene Internetplattform auszutragen, verhindert eine offene und kontroverse Behandlung von politischen Themen im Unterricht. Lehrer*innen werden dadurch in ihrer Aufgabe, Schüler*innen zu mündigen Mitbürger*innen zu erziehen, beeinträchtigt.

Wir lassen uns nicht einschüchtern! Wir betonen nochmals: Eine kritische Auseinandersetzung mit politischen Themen und Positionen ist ein integraler Bestandteil schulischer Bildung und Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaft. Es gibt keine Alternative zur Thematisierung von Diskriminierungen im Unterricht.